Soloabend Barbara Moser Öffentliche Generalprobe für das Konzert im Wiener Musikverein
14. Oktober 19:00 im Galeriesaal des Wiesleitnerhofes
PROGRAMM
My personal B-A-C-H
F. Poulenc - Valse-Improvisation sur le nom BACH
F. Chopin - Scherzo für Klavier op. 31 b-moll
S. Prokoffiew - Sonate für Klavier Nr. 3 op. 28 a-moll “Aus alten Skizzenbüchern”
W.A. Mozart - Sonate für Klavier KV 457 c-moll
F. Liszt - Sonate in einem Satz h-moll
Eintritt frei!
um Anmeldung wird gebeten unter: 07243-52236; 0664-4655576;
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PRESSEMagazin der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Sept/Okt 2012
B-A-C-H
Ein Abend mit Barbara Moser
Barbara Moser ist, wie man weiß, nicht nur eine fantastische Pianistin, sondern auch eine fantasievolle Programmgestalterin. Bei ihrem nächsten Soloabend wandelt sie ein vielzitiertes Thema auf ganz persönliche Weise ab: „my personal b-a-c-h“ präsentiert Werke in B, A, C und H. Bach selbst braucht da nicht einmal dabei zu sein.
Bravos für ihre Liszt-Interpretationen ziehen sich durch ihre ganze Karriere. „Liszt ist eine junge Frau“, schrieb etwa die „Wiener Zeitung“, und die Deutsche Liszt-Gesellschaft sah ebendiese Frau in diplomatischer Mission.
„Die Wiener Pianistin Barbara Moser“, so die Lisztianer im klassischen Weimar, „darf geradezu als Botschafterin der Musik Liszts bezeichnet werden“. Der Wiener „Presse“ wiederum lieferte sie die perfekte Begründung für die „Lisztomania“. „Nach der fulminanten Wiedergabe der h-Moll-Sonate mussten auch im letzten Skeptiker die Zweifel verstummen, denn so klar und überlegt durchmisst kaum ein Pianist das Halbstundenmaß dieses symphonischen Klavierkolosses.“ Braucht man noch weitere Begründungen, warum Barbara Moser ihre B-A-C-H-Überlegungen mit H begann? Das H stand als erstes fest. Berühmt, berüchtigt, bravourös, betörend, begeisternd, Basis bildend: die h-Moll-Sonate von Liszt. Klar, dass Barbara Moser sie spielt.
Aber das A? Welche Assonanz fügt sich am besten in solch ein Programm? A-Dur, a-Moll …? Barbara Moser sucht, neugierig, das Aha-Erlebnis. Sie wäre nicht „eine der wichtigsten Pianistinnen unserer Zeit“ (um nochmals die „Presse“ zu zitieren), wenn sie nicht ständig auf Erkundungen aus wäre. Also nimmt sie das A zum Anlass, ein Terrain, ja einen Kontinent zu betreten, den sie bei all ihren weiten Reisen bislang noch nicht berührt hat: Prokofjew! „Es ist“, bekennt sie, „mein allererster Ausflug in diese Welt.“ Entschieden hat sie sich für die a-Moll-Sonate op. 28. „Ich finde, dass gerade diese einsätzige Sonate ,nach alten Büchern‘ eine gute Brücke zwischen Liszt’s einsätziger Sonate und der ,alten Zeit‘ Bachs ist.“
C – die Welt der Cs steht ihr offen wie kaum einem ihrer Collegen, weil sich Moser auch mit der Cultur der hohen Cs beschäftigt. „Grand Opéra“ war das Thema ihres letzten Recitals im Musikverein. Und auch forschend ist sie zuhaus bei den Champs und Charts der hohen Cs – ihre Doktorarbeit schrieb sie über Verzierungsküste in der Belcanto-Oper „La sonnambula“. Doch nicht die Cs der Cabelettas kamen für sie in Frage, sondern das classische C des Wolfgang Amadeus Mozart: die Sonate KV 457 in c-Moll. Mozart auch deshalb, erzählt Barbara Moser, weil er – durch van Swieten in Wien – „mit dem ,Bach-Virus‘ infiziert worden ist“.
Hätten wir also noch die Frage nach dem B zu klären: Wie beginnt Barbara Moser ihr „personal b-a-c-h“?
Gesucht war ein „gefälliger Einstieg von zehn Minuten Dauer …“ Herausgekommen ist: das b-Moll-Scherzo von Chopin, op. 31. Gefälligkeit also auf allerhöchstem Niveau. Dem stellt die Pianistin noch ein Aperçu voran, B-A-C-H à la française, nämlich Francis Poulencs „Valse-Improvisation sur le nom BACH“.
Play b-a-c-h: Barbara Moser spielt schon brillant mit dem Thema. Wie sie’s dann wirklich spielt, sollte man sich nicht entgehen lassen. 18. Oktober 2012, Brahms-Saal.
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